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Partie 1: Remis | Partie 2: Remis | Partie 3: Remis | Partie 4: Remis | Partie 5: Remis | Partie 6: M.C - Nepo = 1-0

Partie 7: Remis | Partie 8: M.C - Nepo = 1-0 | Partie 9: Nepo - M.C. = 0-1 | Partie 10: Remis | Partie 11: Nepo - M.C. = 0-1



Magnus Carlsen gewinnt WM-Kampf vorzeitig !

Lennart Ootes, FIDE World FR Chess Championship 2019 - Magnus Carlsen (cropped), CC BY-SA 4.0

Schach-WM: Die entscheidende 11. Partie

10.12.2021 – In der elften Partie des Wettkampfes um die Weltmeisterschaft kam erstmals die Italienische    Partie aufs Brett. Im 23. Zug unterlief Ian Nepomniachtchi mit Weiß erneut ein grober Fehler, der Magnus Carlsen einen entscheidenden Königsgangriff nach einem Qualitätsopfer erlaubte. Endstand 7,5:3,5. Magnus Carlsen bleibt Weltmeister. 

Nach alten Regeln wäre bei der Weltmeisterschaft in Dubai heute gar keine Partie mehr gespielt worden. Bis 2018 wurden die Weltmeisterschaftskämpfe noch auf 12 Partien ausgetragen. Bei einem 3:0-Vorsprung nach der 10. Partie wären die beiden restlichen Partien hinfällig gewesen, da der zurückliegende Spieler den Rückstand rechnerisch nicht mehr hätte aufholen können. Nach den zwölf Remispartien zwischen Magnus Carlsen und Fabiano Caruana, 2008 in London, hat das neue FIDE-Präsidium die Anzahl der Wettkampfpartien auf 14 erhöht. Das wohl zutreffende Argument unter dem Eindruck von 12 Remispartien war, dass die Distanz zu kurz war, um bei zwei nahezu gleichstarken Spielern noch einen Rückstand aufholen zu können, dass die Spieler Angst vor einem Verlust hatten und deshalb keine allzu große Risikobereitschaft zeigten. 

Nach noch früheren Zeiten wurden die Wettkämpfe über 24 Partien gespielt. Ein Wettkampf, der einen Monat oder länger dauert, wird heute aber als nicht mehr zeitgemäß angesehen. Außerhalb der Schachwelt, bei den Journalisten der Nicht-Fachpresse, kann man das Interesse an einem Weltmeisterschaftskampf nicht über eine solch lange Zeit aufrecht erhalten, glaubt man bei der FIDE und das stimmt wahrscheinlich.

Nun wird der Wettkampf aber über 14 Partien gespielt und Nepomniachtchi schien vor der 11. Partie abgeschlagen zurückzuliegen. Nach der epischen 6. Partie, die Nepomniachtchi erst nach 136 Zügen verlor, dabei zwischenzeitlich sehr gut stand, gab er die 8. und die 9. Partie nach relativen groben Fehlern ab. Es wurde darüber spekuliert, ob der Herausforderer vielleicht mental kollabiert war, ob ihm die Fitness fehle, ob er generell zu impulsiv spiele oder ob er ohnehin keine ausreichende Ausdauer besitze.

Das sind natürlich alles recht unfaire Beurteilungen, denn immerhin hat sich Nepomniachtchi durch einen Sieg im Kandidatenturnier qualifiziert, das mit Pause über ein Jahr dauerte, und dort starke Spieler hinter sich gelassen, nicht zuletzt Fabiano Caruana und Ding Liren. Vielleicht spielt ein ganz anderer Faktor die größte Rolle: Magnus Carlsen hat die Erfahrung von vier WM-Kämpfen im Rücken. Für Nepomniachtchi ist es der ersten WM-Kampf. Und Magnus Carlsen ist der schwierigste Gegner, den man im Schach haben kann.

Zum bisherigen Verlauf des Wettkampfes gab es von einigen Schachfreunden eindeutige Urteile. Manche zeigte sich zu Anfang enttäuscht, dass es "so viele" Remispartien gab, mit anderen Worten, dass der Herausforderer auf Augenhöhe mitspielte. Dann zeigten sich manche Schachfreunde enttäuscht, dass es so viele Entscheidungen gab, der Herausforderer nun nicht mehr auf Augenhöhe mitspielte. Und manche Schachfreunde zeigte sich schließlich vom Spielniveau enttäuscht, das sie als gering erachteten. Oh ja, wenn die mal mit ihren Computerschachengines bei einer Weltmeisterschaft mitspielen könnten, dann würden sie den Großmeisterpatzern aber mal zeigen, wie richtiges Schach geht"

Theoretisch konnte der Herausforderer bei den vier noch ausstehenden Partien den Wettkampf noch ausgleichen, sogar noch gewinnen. Aber war es auch praktisch möglich, einen solchen Rückstand aufzuholen? Einige Schachfreunde bemühten Vergleiche aus dem Fußball. Da gab es doch einmal das 4:4 gegen Schweden, nach 4:0-Führung der deutschen Nationalmannschaft. Und die älteren Schalker Anhänger erinnern sich. Als Schalke noch in der 1. Bundesliga spielte, holte die Mannschaft einmal einen 0:4-Rückstand gegen Dortmund auf!

Ian Nepomniachtchi führte in der 11. Partie die weißen Steine und eröffnete wie in den fast allen Partien zuvor mit 1.e4. Nach 1...e5 2.Sf3 Sc6 ließ er jedoch diesmal 3.Lc4 folgen und nach 3...Sf6 4.d3 stand die derzeit populärste Eröffnung nach 1.e4 e5 auf dem Brett, die berühmte "Ruhige Variante" der Italienischen Partie, das "Giuoco Piano". So spielten auch schon die großen alten Schachtheoretiker in der Frühgeschichte des Turnierschachs, Damiano im 16. Jahrhundert oder Greco im 17. Jahrhundert. Diese Eröffnung erlaubt viele Zugumstellungen und niemand, nicht einmal die besten Großmeister, versteht wirklich alle Feinheiten in Gänze, auch weil in den vielen aktuelle gespielten Partien reichlich neue Ideen hinzugefügt wurden. Es gibt reichlich Anleitungen, um sich einzuarbeiten.

Die Partie zwischen Ian Nepomniachtchi und Magnus Carlsen verließ in ihrem Verlauf bald die bekannten Vorbilder und nahm ihren eigenen Weg. Nach dem Tausch der schwarzfeldrigen Läufer blockierte Carlsen mit 14....b6 den Damenflügel schwarzfeldrig. Vishy Anand und Anna Muzychuk erinnerten sich an eine Partie zwischen Ding Liren und Wesley So beim World Cup 2017 in Tiflis, wo Wesley So mit Schwarz einen ähnlichen Aufbau wählte, aber Ding eine überzeugende Gegenstrategie fand. Wesley So konnte die Partie aber nach langem Kampf remis halten.

Hier nahm die Partie einen ganz anderen Verlauf. Carlsen öffnete nach der Blockade des Damenflügels mit 19....d5 die Stellung im Zentrum. Nepomniachtchi hielt mit 20. d4 dagegen, aber wenige Züge später, als die Kommentatoren schon an ein Remis glaubten, unterlief ihm mit 23. g3 in ausgeglichener Stellung erneut ein grober Fehler. Der Zug erlaubte Carlsen eine Qualität zu opfern und mit der Dame entscheidend vor dem weißen König zu erscheinen. Danach war die weiße Stellung verloren. 

Carlsen fand in der Folge zwar nicht die besten Angriffszüge, konnte aber in ein Turmendspiel mit Mehrbauern abwickeln, das gewonnen war. Nepomniachtchi kämpfte aber noch lange ums Remis. "Anstatt mit 23. cxd4 einfach remis zu machen, spielt Nepomniachtchi den Verlustzug 23. g3, verteidigt sich danach brillant und kämpft im Endspiel mit Turm gegen Dame immer noch ums Remis. Ich weiß nicht, was hier passiert", kommentierte Anand das Geschehen.

Magnus Carlsen gewinnt den WM-Kampf 2021 gegen Ian Nepomniachtchi vorzeitig mit 7,5:3,5 und hat damit seinen Titel erfolgreich verteidigt. Nach der Partie gab es lang anhaltenden Applaus aus dem Zuschauerraum, während die beiden Spieler noch kurz eine kritische Position diskutierten.

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Schach-WM: Remis in der 10. Partie

08.12.2021 – Die Frage vor der heutigen 10. Partie war, wie die beiden Spieler diese angehen würden. Wollte Nepomniachtchi nach zwei Niederlagen gleich wieder angreifen? Oder plante Carlsen seinen Vorteil der weißen Steine zu nutzen? Wie sich bald herausstellte, waren beide Spieler mit einer ruhigen Partie und der Punkteteilung zufrieden.

Carlsen entscheid sich diesmal aber für eine andere Variante und spielte nach 1....e5 2.Sf3 Sf6 den Hauptzug 3.Sxe5 und nach 3...d6 die seltene Variante mit 4.Sd3. Dieser Zug war seinerzeit eine Idee von David Bronstein. Die gleiche Variante hatte Carlsen schon in der 6. Partie seines WM-Kampfes gegen Fabiano Caruana, 2018 in London gespielt. Mit 6...Sf6 wich Neponiachtchi von dieser Vorgängerpartie ab. Bei symmetrischer Bauernverteilung kam es im 10. Zug schon zum Damentausch. Es entwickelte sich eine ruhige Partie, in der nach und nach die Figuren durch Tausch vom Brett verschwanden. Zum Schluss stand ein Springerendspiel auf dem Brett, mit je vier Bauern an einem Flügel. Im 41. Zug wurde Remis vereinbart. 

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Schach-WM: Carlsen gewinnt zum dritten Mal 

07.12.2021 – Nach zwei Niederlagen hatte Nepomniachtchi noch sechs Partien Zeit, um gegen den Weltmeister seinen Zwei-Punkte-Rückstand wettzumachen. Heute spielte der Herausforderer gemäß dem regulären Spielplan zum drittletzten Mal mit den weißen Steinen. Mit 1.c4 wählte Nepomniachtchi diesmal eine andere Eröffnung. Kurz nach dem Damentausch ließ Nepomniachtchi sich einen Läufer einsperren und stand danach auf verlorenem Posten.

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Schach-WM: Partie 8 bringt Nepo die zweite Niederlage

05.12.2021 – Beim Weltmeisterschaftskampf in Dubai hat Magnus Carlsen am Sonntag die 8. Partie gewonnen und seine Führung damit auf 5:3 ausgebaut. Es trifft die Sache aber vielleicht besser, wenn man feststellt, dass diese Partie vor allem von Ian Nepomniachtchi verloren wurde, der im 21. Zug zunächst einen Bauern einstellte, bevor er sich dann schnell in einem vollkommen hoffnungslosen Damenendspiel wiederfand. Am Montag folgt ein Ruhetag; am Dienstag geht es mit der 9. Partie weiter. Im Beitrag finden Sie die Analyse der 8. Partie von GM Karsten Müller.

In der 8. Partie ergab sich aus einer Russischen Verteidigung schnell eine symmetrische Struktur, wie man sie auch von der Französischen Abtauschvariante kennt. Nepo unternahm mit seinem h7-h5 im 9. Zug einen Angriffsversuch, für den er sogar auf die Rochade verzichtete. Carlsen konterte schließlich im 20. Zug mit dem Angriff auf das Zentrum c2-c4 - und gewann, nach Nepos Übersehen, einen Bauern am Damenflügel. Davon erholte sich der Herausforderer in der Folge nicht mehr.

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Schach-WM: Schnelles Remis in der 7. Partie

04.12.2021 – Die 7. Partie des Weltmeisterschaftskampfes in Dubai hat am Samstag ein wenig gehaltvolles Remis erbracht. Dieses Ergebnis hatte sich schon frühzeitig abgezeichnet, doch weil die Spielregeln dies fordern, mussten Ian Nepomniachtchi, der Weiß hatte, und Magnus Carlsen ihre Partie noch bis zur ersten Zeitkontrolle nach dem 40. Zug weiterführen. Das Match steht jetzt 4:3 für Carlsen. Die 8. Partie wird am Sonntag gespielt, bevor am Montag der nächste Ruhetag folgt. In unserem Beitrag finden Sie die Analyse der 7. Partie von GM Karsten Müller.

Dass der Schwarzspieler Carlsen, in Führung liegend, in dieser 7. Partie keinerlei Risiko eingehen wollte, versteht sich von selber. Nepo hingegen hat für den Fall eines Rückstands sicher einiges vorbereitet, was er noch versuchen kann, doch heute war offensichtlich noch nicht der Tag, an dem er darauf hätte zurückgreifen wollen.

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Schach-WM Tag 6: Carlsen gewinnt längste WM-Partie der Schachgeschichte

03.12.2021 – Mit einer ungewöhnliche Zugfolge führte Magnus Carlsen in seiner dritten Weißpartie das Spiel recht schnell auf unbekanntes Terrain. Nach ausgeglichenem Mittelspiel entstand eine spannende Position, in der beide Seiten in Zeitnot Gewinnchancen bekamen, diese aber nicht nutzten. Schließlich wurde es die längste WM-Partie der Schachgeschichte.

Carlsen spielte wie in der zweiten Partie 1.d5 und auf 1...Sf6 den etwas ungewöhnlichen Zug 2.Sf3. Surya Ganguly, der diesmal mit Judit Polgar kommentierte, vermutete schon, dass vielleicht das von Carlsen gelegentlich mit Erfolg angewandte Londoner System aufs Brett kommen könnte, zum ersten Mal in der Geschichte der Schachweltmeisterschaften, doch Judit Polgar winkte gleich ab: Das konnte sie sich nicht vorstellen. Judit Polgar erwartete aber eine lange Partie. So kam es auch.

Carlsen spielte nach 2...d5 dann den ebenfalls eher ungewöhnlichen Zug 3.g3 und nach 3...e6 4.Lg2 Le7 5.0–0 0–0 folgte überraschenderweise 6.b3. Mit dieser selten gespielten Zugreihenfolge wollte Carlsen seinen Herausforderer ganz offensichtlich aus dessen Vorbereitung bringen. Carlsen strebte eine Katalanische Struktur an, umschiffte so aber eine Reihe von Varianten, in denen Schwarz den Bauern auf c4 schlägt und festhält, so wie es in der 2. Partie geschah. Um nicht in eine vielleicht passive geschlossene Variante der Katalanischen Eröffnung zu geraten, spielte Nepomniachtchi 6...c5 und nach 7.dxc5 Lxc5 ließ Carlsen endlich 8.c4 folgen. Nach 8... dxc4 9.Dc2 De7 bot Carlsen noch mit 10.Sbd2 ein Bauernopfer an, das Nepomniachtchi aber mit 10... Sc6 ablehnte.

Die Position nach 9.Dc2 war in der Geschichte des Turnierschachs tatsächlich erst einmal gespielt worden, 1973 in einer Fernpartie, mit dem Lübecker Detlef Müller-Using, später beim Godesberger SK aktiv, als Weißspieler. Anand meint, dass Carlsen mit seiner Eröffnung das bekommen hatte, was er angestrebt hatte. Eine nicht schon ausanalysierte spielbare Stellung, in der er sich als der bessere Spieler beweisen konnte. Nepomniachtchi zeigte sich jedoch wenig beeindruckt und kam mit natürlichen Entwicklungszügen problemlos zu einer ausgeglichenen Stellung. Carlsen entwertete zwar durch Tausch auf f6 die schwarze Königsstellung, konnte daraus aber keinen unmittelbaren Profit ziehen.

Im weiteren Verlauf der Partie entstand eine interessante Stellung mit den Schwerfiguren auf dem Brett und einem weißen Springer gegen einen schwarzen Läufer. Nepomniachtchi erzwang dann den Tausch der weißen Dame gegen seine beiden Türme, so dass eine Position mit völlig ungleichem Material entstand: Schwarze Dame plus Läufer gegen weiße Türme plus Springer. Danach, um den 30. Zug, war Carlsens Bedenkzeit in anspruchsvoller Position auf 5 Minuten geschmolzen, während Nepomniachtchi noch über 20 Minuten auf der Uhr hatte. Die Partie nahm nun deutlich an Dramatik zu. Nach 32...Dd6 verpasste Carlsen das starke 33. Tcc2, das ihn mit Läuferfang in Vorteil gebracht hätte. Stattdessen wählte Carlsen eine ungünstige Abwicklung und musste dann fünf Züge in einer Minute machen. Auch Nepomniachtichi kam schließlich in Zeitnot, verpasste bessere Möglichkeiten und machte seinen 40sten Zug mit 5 Sekunden auf der Uhr. 

Nach der ersten Zeitkontrolle stand eine Position auf dem Brett, die objektiv remis war, aber in der Carlsen ohne Risiko noch auf Gewinn spielen konnte. Zum Schluss kämpfte Carlsen mit Turm und Springer und einer Bauernmehrheit gegen die schwarze Dame um den Sieg und rang Nepomniachtchi nach und nach nieder. Bisher war die 5. Partie aus dem Wettkampf Karpov vs. Kortschnoj, 1978, mit 124 Zügen die längste WM-Partie der Schachgeschichte. Sie endete remis.

Der Rekord wurde nun von Carlsen und Nepomniachtchi gebrochen. Es dauerte 136 Zügen und fast acht Stunden Spielzeit. Dann musste Nepomniachtchi die Partie aufgeben.

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Schach-WM Tag 5: Ein weiteres Spanisches Remis

01.12.2021 – In der 5. Partie des Wettkampfes um die Weltmeisterschaft führte Ian Nepomniachtchi die weißen Steine. Es kam erneut eine Spanische Antimarshallvariante aufs Brett. Nach dem Damentausch hatte Weiß einen kleinen Vorteil, der sich aber bald verflüchtigte. In der 5. Partie der Schachweltmeisterschaft führte wieder Ian Nepomniachtchi die weißen Steine. Den symbolischen Eröffnungszug führte diesmal Scheich Nahyan bin Mubarak Al Nahyan aus. Er ist der Bildungsminister und Minister für Toleranz in den Vereinigten Arabischen Emiraten. Der Minister zog den weißen c-Bauern nach c4. Dieser Zug erwies sich als sehr symbolisch, denn Nepomniachtchi nahm ihn zurück und eröffnete die Partie mit seinem bisherigen Standardzug 1.e4.

Erneut kam die Spanische Partie aufs Brett. Carlsen bot das Marshall-Gambit an, aber Nepomniachtchi lehnte das Angebot mit 8.a4 erneut ab, so wie in der 3. Partie. Anders als dort, als Magnus Carlsen 8...Lb7 spielte und bequemen Ausgleich erhielt, antwortete Carlsen diesmal mit 8...Tb8. Nepomniachtchis zog nun den an dieser Stelle eher seltenen Zug 9.h3. Carlsen antwortete 9...d6 und nach ein paar Standardentwicklungszügen bot der Weltmeister mit 13...d6-d5 doch noch das typische Marshall-Bauernopfer an, mit offensichtlicher Kompensation trotz des Tempoverlustes, weshalb Nepomniachtchi auf die Annahme auch verzichtete.

Im weiteren Verlauf der Partie wurden bald die Damen getauscht und es sah so aus, als hätte Nepomniachtchi im Endspiel dank seines Raumvoretiels einen kleinen Vorteil. Carlsen gruppierte aber seine Figuren geschickt um und glich die Partie bald aus. Kurz nach dem 40. Zug wurde die Partie nach dreifacher Stellungswiederholung remis.

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Schach-WM Tag 4: Remis in Russischer Verteidigung 

30.11.2021 – In seiner zweiten Weißpartie eröffnete Magnus Carlsen mit 1.e4. Ian Nepomniachtchi antwortete mit der Russischen Verteidigung. Nach frühem Damentausch entstand eine gehaltreiche Stellung mit einem Freibauern auf beiden Seiten. Nach langer Prüfung der Stellung entschloss sich Carlsen schließlich dazu Remis durch Dauerschach zu forcieren. 

Drei Partien waren bei der Schachweltmeisterschaft zwischen Magnus Carlsen und Ian Nepomniachtchi in Dubai gespielt und schon brandete eine Diskussion auf, weil alle drei Partien remis endeten. Die ersten Zuschauer zeigten sich enttäuscht.Drei Remispartien in Folge sind nun bestimmt keine lange Remisserie, aber einige Journalisten zählten auch noch die 12 Remispartien aus dem WM-Kampf gegen Caruana dazu und da sind wir schon bei 15 Remis. Und richtig: Die letzten beiden Partien des WM-Kampfes gegen Sergey Karjakin 2016 in New York endeten ja auch remis. 17 Weltmeisterschaftsremisen in Folge, also. Was ist da los, Magnus Carlsen?

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Schach-WM Tag 3: Erneutes Remis in der 3. Partie

28.11.2021 – Die 3. Partie des Weltmeisterschaftskampfes in Dubai hat am Sonntag ein Remis der eher entspannten Art erbracht. Dieser Ausgang war im Großen und Ganzen schon vor dem 30. Zug absehbar gewesen, ohne dass es zuvor wirklich kritische Situationen in der Partie gegeben hätte. Das Match zwischen Weltmeister Magnus Carlsen und seinem Herausforderer Ian Nepomniachtchi steht nach drei Partien also 1,5:1,5. Am Montag legen die Spieler einen Ruhetag ein, bevor am Dienstag die 4. Partie ansteht.

Remisen dürfen bei der Weltmeisterschaft erst nach dem 40. Zug von Schwarz vereinbart werden. Ein früherer Friedensschluss würde eine dreimalige Stellungswiederholung erfordern. Deswegen kann es dazu kommen, dass noch ein wenig weitergespielt wird, obwohl beide Spieler sicher wissen, dass die Partie mit einem Remis enden wird. So war es wohl auch in der 3. Partie:

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Schach-WM Tag 2: Auch die 2. Partie endet remis

27.11.2021 – In Dubai ist die 2. Partie des Weltmeisterschaftskampfes zwischen Magnus Carlsen und Ian Nepomniachtchi am Samstag remis ausgegangen. Nachdem am Vortag bereits die erste Partie zu einem Unentschieden geführt hatte, steht das Match nun 1:1. Carlsen riskierte viel und opferte zunächst einen Bauern und dann eine Qualität, was auch nicht schlecht war, überzog dann aber seine Möglichkeiten ein Stück weit. Nepo hatte danachVorteil, doch der zerrann bald wieder. In der längeren Schlussphase der Partie herrschte zwar noch eine Weile lang materielles Ungleichgewicht, aber das Remis war schließlich unvermeidlich.

Der Weltmeister eröffnete die Partie Katalanisch und scheute sich dabei nicht, dauerhaft auf den Bc4 zu verzichten. Zum Ausgleich erhielt er ein bewegliches Vollzentrum. Nepo nutzte aber geschickt die Löcher in der weißen Stellung dazu, seinen Springer auf d3 einzupflanzen. Es entspann sich ein äußerst scharfer Kampf, der so oder so hätte ausgehen können. Alles in allem machte Nepo aber einen sicheren, starken Eindruck und erlangte schließlich Vorteil. Machen konnte er dann nichts daraus, der Weltmeister kam wieder in die Spur und führte das Spiel sicher zum Remis. 

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Schach-WM Tag 1: Remis

26.11.2021 – Die erste Partie des WM-Kampfes zwischen Magnus Carlsen und Ian Nepomniachtchi endete remis. Carlsen spielte mit den schwarzen Steinen eine Gambiteröffnung, erhielt für den Bauern gute Kompensation, konnte aber nach frühem Damentausch die weiße Verteidigung nicht durchbrechen. Im 45. Zug endete die Partie remis. 

Es kam die Spanische Eröffnung aufs Brett und hier wählte der Herausforderer in der Hauptvariante 6.Te1. Das ist der übliche Hauptzug, aber alle Partien, die die beiden Spieler bisher in der Spanischen Partie ausgetragen haben, zumeist Online–Schnellschachpartien, nahmen einen anderen Verlauf. In der Hauptvariante wich Nepomniachti stets mit 6.d3 früh dem Marshall–Gambit aus.

Das Marshall–Gambit bot Carlsen auch hier in der 1. WM–Partie an. Nepomniachtchi wählte 8.h3, um den üblichen Marshall–Varianten aus dem Weg zu gehen. Carlsen spielte nun den seltenen Zug 8...Sa5 und bot den Bauern e5 an, den Nepomniachtchi auch nahm. Die Partie nahm nun also den Charakter des Marshall–Gambits an, aber mit etwas anderen Stellungsbildern. Carlsen hatte diese Variante ohne Zweifel vorbereitet und war einige Zeit "im Buch". Schwarz erhielt für den Bauern das Läuferpaar und eine lang anhaltende Initiative, keinen Vorteil, aber volle Kompensation für den Minusbauern.

Nach frühem Damentausch bekam Magnus Carlsen eine Stellung, in der er versuchen konnte seine Initiative ohne Risiko zu vergrößern. Im weiteren Verlauf musste Nepomniachtchi erst eine Entwertung seiner Bauernstruktur hinnehmen und verlor dann auch noch seinen Mehrbauern. Seine Stellung blieb aber solide. Im 45. Zug endete die Partie nach einer dreifachen Stellungswiederholung remis.

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