Die Weltmeister

Der Titel Schachweltmeister ist die höchste Auszeichnung im Schachspiel, die – in der Regel – nach vorausgehenden Qualifikationsturnieren und schließlich durch einen Zweikampf um die Schachweltmeisterschaft vergeben wird. Als erster offizieller Schachweltmeister gilt der Österreicher Wilhelm Steinitz nach seinem Wettkampfsieg gegen Johannes Hermann Zukertort im Jahr 1886. Amtierender Weltmeister ist seit 2013 der Norweger Magnus Carlsen, der den Titel bei der Schachweltmeisterschaft 2013 von Viswanathan Anand eroberte und zuletzt 2021 gegen Jan Alexandrowitsch Nepomnjaschtschi verteidigte.

Die Wettbewerbe zur Erlangung des Titels „Schachweltmeister“ wurden in Abgrenzung zur separaten Schachweltmeisterschaft der Frauen historisch auch als „Schachweltmeisterschaft der Männer“ bezeichnet. Seit einer entsprechenden Klärung in den späten 1980ern steht der Titel aber generell Männern und Frauen offen. Beschränkt für Altersstufen gibt es die Juniorenweltmeisterschaft (U20), die Jugendweltmeisterschaften in den Altersklassen U8–U18 und die Seniorenweltmeisterschaft – alle ebenfalls offen für beide Geschlechter, aber auch mit eigenen Wettbewerben für Spielerinnen. Dazu gibt es Weltmeisterschaften im Blitzschach, Schnellschach und Fernschach.

Weltmeisterschaften werden als Zweikampf über mehrere Partien zwischen dem Weltmeister und einem Herausforderer ausgetragen. In den Jahren 1948 und 2007 ermittelte man den Weltmeister dagegen durch ein Rundenturnier mit mehreren Teilnehmern. Der Herausforderer muss sich üblicherweise durch den Gewinn des Kandidatenturniers für den WM-Zweikampf qualifizieren.

Eine zwischenzeitliche Trennung des Weltmeistertitels vom Weltverband FIDE seit 1993 wurde durch die Schachweltmeisterschaft 2006 wieder rückgängig gemacht. Während dieser Zeit führte die FIDE Weltmeisterschaften durch, deren Sieger jedoch nicht als allgemein anerkannte Weltmeister galten.



Inhaltsverzeichnis:

. Der 1. Weltmeister Wilhelm Steinitz
. Der 2. Weltmeister Emanuel Lasker
. 
Der 3. Weltmeister Jose Raul Capablanca
. Der 4. Weltmeister Alexander Aljechin
. 
Der 5. Weltmeister Max Euwe
. Der 6. Weltmeister Michail Botvinnik
. 
Der 7. Weltmeister Wassili Smyslow

. Der 8. Weltmeister Michail Tal
. 
Der 9. Weltmeister Tigran Petrosjan
. Der 10. Weltmeister Boris Spasski
. 
Der 11. Weltmeister Bobby Fischer
. Der 12. Weltmeister Anatoly Karpov
. 
Der 13. Weltmeister Garri Kasparov
. Die FIDE-Schachweltmeisterschaften 1993-2005
. 
Der 14. Weltmeister Wladimir Kramnik
. Der 15. Weltmeister Viswanatan Anand
. Der 16. Weltmeister Magnus Carlsen





 



                    Der 1. Weltmeister Wilhelm Steinitz

Name Wilhelm Steinitz  
Verband Österreich,
Vereinigte Staaten (ab 1888)
 
Geboren 14. Mai 1836
Prag
 
Gestorben 12. August 1900
New York City
 
Weltmeister 1886–1894  
Beste Elo‑Zahl 2826 (April 1876) (historische)  


Unknown authorUnknown author, Wilhelm Steinitz2, als gemeinfrei gekennzeichnet, Details auf Wikimedia Commons

 

Wilhelm Steinitz (als Wolf Steinitz * 14. Mai 1836 in Prag; † 12. August 1900 in New York als William Steinitz) war ein österreichisch-amerikanischer Schachmeister aus Böhmen und von 1886 bis 1894 der erste allgemein anerkannte Schachweltmeister. Er gilt als Revolutionär der Schachtheorie, der die damals vorherrschende Spielweise des stürmischen Angriffsschachs, des sogenannten „romantischen Schachs“, scharf kritisierte. Mit einer erstmals wissenschaftlichen Herangehensweise formulierte Steinitz heute noch gültige strategisch-positionelle Grundsätze und legte somit den Grundstein für die moderne Schachtheorie...




 

 

 

Der 2. Weltmeister Emanuel Lasker

Name Emanuel Lasker
Verband  Deutschland
Geboren 24. Dezember 1868
Berlinchen, Neumark
Gestorben 11. Januar 1941
New York City
Weltmeister 1894–1921
Beste Elo‑Zahl 2878 (Mai 1894; historische)

 


  Bundesarchiv, Bild 102-00457 / CC-BY-SA 3.0,
Bundesarchiv Bild 102-00457, Emanuel Lasker, CC BY-SA 3.0 DE


 

Emanuel Lasker (im Geburtenregister Immanuel, * 24. Dezember 1868 in Berlinchen, Neumark; † 11. Januar 1941 in New York) war ein deutscher Schachspieler, Mathematiker und Philosoph. Er war der zweite offizielle Schachweltmeister nach Wilhelm Steinitz und zugleich der bislang einzige deutsche Träger dieses Titels. Er behauptete diese Position über einen Zeitraum von 27 Jahren (1894 bis 1921) und damit länger als jeder andere Schachweltmeister. 67 Jahre nach seinem Tod, erst 2008, wurde Emanuel Lasker in die Hall of Fame des deutschen Sports aufgenommen... 



 

 



 Der 3. Weltmeister Jose Raul Capablanca 

Name José Raúl Capablanca
Verband  Kuba
Geboren 19. November 1888
Havanna, Kuba
Gestorben 8. März 1942
New York City
Weltmeister 1921–1927
Beste Elo‑Zahl 2877 (Mai 1921; historische)

 

 Bundesarchiv Bild 102-07977, Berlin, José Raul Capablanca bei Schachturnier, CC BY-SA 3.0 D  

 

José Raúl Capablanca y Graupera (* 19. November 1888 in Havanna; † 8. März 1942 in New York) war ein kubanischer Schachspieler und Diplomat. Von 1921 bis 1927 war er der dritte Schachweltmeister.

Capablanca war der Sohn von José María Capablanca, eines spanischen Kolonialbeamten. Er galt als Wunderkind und erlernte das Schachspielen schon mit vier Jahren. Angeblich soll er sich dies durch bloßes Zusehen bei den Spielen seines Vaters selbst beigebracht haben, was von Capablanca selbst in späteren Jahren jedoch ins Reich der Fabel verwiesen wurde. Tatsache ist jedoch, dass er bereits in sehr jungen Jahren über eine beachtliche Spielstärke verfügte... 





 

 Der 4. Weltmeister Alexander Aljechin

Name Alexander Alexandrowitsch Aljechin
Verband Russland,
 Frankreich
Geboren 31. Oktober 1892
Moskau, Russisches Kaiserreich
Gestorben 24. März 1946
Estoril, Portugal
Weltmeister 1927–1935
1937–1946
Beste Elo‑Zahl 2860 (Mai 1931; historische)




 

Alexandre_Alekhine_01.jpg: George Grantham Bain Collection (Library of Congress) derivative work:
JesusAngelRey (talk), Alexandre Alekhine Color


 

Alexander Alexandrowitsch Aljechin [a'lʲɛxin] (russisch Александр Александрович Алехин, gelegentlich auch russisch Александр Александрович Алёхин (Alexander Alexandrowitsch Aljochin) geschrieben, in Frankreich und englischsprachigen Staaten mit der französischen Transkription Alexandre Alekhine; * 19.jul. / 31. Oktober 1892greg. in Moskau, Russisches Kaiserreich; † 24. März 1946 in Estoril, Portugal) war ein russisch-französischer Schachspieler. Er war der vierte Schachweltmeister. Die Aljechin-Verteidigung und der Aljechin-Chatard-Angriff sind nach ihm benannte Schacheröffnungen... 





 



Der 5. Weltmeister Max Euwe 

Name Machgielis Euwe
Verband  Niederlande
Geboren 20. Mai 1901
Amsterdam, Niederlande
Gestorben 26. November 1981
Amsterdam
Titel Großmeister (1950)
Weltmeister 1935–1937
Beste Elo‑Zahl 2769 (Januar 1936) (historische)



  Anefo / Mieremet, R., Max Euwe 1973, CC BY-SA 3.0 NL  

 

Machgielis (Max) Euwe (ø:wə; * 20. Mai 1901 in Amsterdam; † 26. November 1981 ebenda) war ein niederländischer Schachspieler, Mathematiker und Informatiker. Von 1935 bis 1937 war er fünfter Schachweltmeister sowie von 1970 bis 1978 Präsident des Weltschachbundes FIDE.

Als Zwölfjähriger wurde Euwe 1913 Mitglied im ältesten Schachverein der Niederlande, der Amsterdamer Schachgesellschaft. Nach dem Ersten Weltkrieg trat seine große Spielstärke hervor. 1919 gab er sein Debüt bei der Meisterschaft der Niederlande, 1921 gewann er sie erstmals. Insgesamt konnte er diesen Titel bis 1955 zwölfmal, davon sechsmal in ununterbrochener Folge, erringen und ist damit Rekordhalter. Im Jahre 1928 wurde er in Den Haag Amateurweltmeister der FIDE. Weitere Erfolge in internationalen Turnieren waren seine Siege in Hastings 1930/31, Hastings 1933/34 und Bad Nauheim/Stuttgart/Garmisch 1937...



 

 

Der 6. Weltmeister Michail Botvinnik 

 

Name Michail Moissejewitsch Botwinnik
Verband  Sowjetunion, Russland
Geboren 17. August 1911
Kuokkala, Großherzogtum Finnland, Russisches Kaiserreich
Gestorben 5. Mai 1995
Moskau
Titel Großmeister (1950)
Weltmeister 1948–1957
1958–1960
1961–1963
Beste Elo‑Zahl 2885 (Oktober 1945) (historische)



   Harry Pot creator QS:P170,Q27877051 Anefo, Mikhail Botvinnik 1962, CC BY-SA 3.0 NL

 

Michail Moissejewitsch Botwinnik (russisch Михаил Моисеевич Ботвинник, wiss. Transliteration Michail Moiseevič Botvinnik) (* 4. August / 17. August 1911 in Kuokkala in der Gemeinde Terijoki, heute Repino, Sankt Petersburg; † 5. Mai 1995 in Moskau) war ein sowjetischer bzw. russischer Schach-Großmeister und der sechste Schachweltmeister. Als einzigem Weltmeister gelang es ihm, seinen Titel nach Wettkampfniederlagen zweimal in Revanchekämpfen zurückzugewinnen. Er gilt außerdem als eine der wichtigsten und einflussreichsten Personen, die die Sowjetische Schachschule ermöglicht und aufgebaut haben.

Michail Botwinnik stammte aus einer gut situierten jüdischen Zahnarztfamilie. Die Eltern besaßen im Zentrum von St. Petersburg ein mehrzimmriges Haus. Nach der Oktoberrevolution 1917 und nach dem Bruch der Ehe der Eltern lebte Botwinnik gemeinsam mit seinem Bruder und der Mutter in deutlich bescheideneren Verhältnissen. Trotzdem erhielt er eine Erziehung, die seine intellektuellen Anlagen förderte. Frühzeitig beschäftigte sich Botwinnik mit Literatur und wurde überzeugter Kommunist (1931 trat er in den Komsomol und 1940 in die WKP (B) ein). Er erlernte das Schachspiel verhältnismäßig spät, im Alter von zwölf Jahren. Bekannt wurde Botwinnik, als er 1925 den Weltmeister José Raúl Capablanca in einer Simultanpartie besiegte. In den folgenden Jahren entwickelte sich seine Schachbegabung außerordentlich schnell, so nahm er schon 1927 in Moskau an der 5. UdSSR-Meisterschaft teil, bei der er 5.–6. wurde. Zu dieser Zeit galt er bereits als einer der führenden Spieler Leningrads...



 

 





Der 7. Weltmeister Wassili Smyslow

Name Wassili Wassiljewitsch Smyslow
Verband Russland
Geboren 24. März 1921
Moskau, Sowjetrussland
Gestorben 27. März 2010
Moskau
Titel Großmeister (1950)
Weltmeister 1957–1958
Beste Elo‑Zahl 2620 (Juli 1971 und Juli 1972)



Koen Suyk / Anefo, Interpolisschaaktoernooi Tilburg 1819 Smyslov aan zet, Bestanddeelnr 929-3630, CC0 1.0



Wassili Wassiljewitsch Smyslow (russisch Василий Васильевич Смыслов, wiss. Transliteration Vasilij Vasil’evič Smyslov; * 24. März 1921 in Moskau; † 27. März 2010 ebenda) war ein russisch-sowjetischer Schachgroßmeister und Bariton. Im Jahre 1957 wurde er der siebte Schachweltmeister. 

Smyslow, der seit 1940 zur Spitze des sowjetischen Schachs gehörte, beteiligte sich in den Jahren von 1948 bis 1997 an 15 von 17 Weltmeisterschaftszyklen der FIDE. Bis Anfang der 1990er Jahre zählte er zu den besten Spielern der Welt.

Von 1948 bis 1958 lag er im Wettstreit mit Michail Botwinnik um den Weltmeistertitel: 1948 wurde Smyslow Zweiter, 1954 endete ihr Wettkampf mit einem Unentschieden, 1957 konnte Smyslow den WM-Titel erobern, verlor ihn aber 1958 wieder...



 

 

Der 8. Weltmeister Michail Tal

Name Michail Nechemjewitsch Tal
Verband  Lettland,
 Sowjetunion
Geboren 9. November 1936
Riga, Lettland
Gestorben 27. Juni 1992 oder 28. Juni 1992
Moskau
Titel Großmeister (1957)[1]
Weltmeister 1960–1961
Beste Elo‑Zahl 2705 (Januar 1980)

 


  Croes, Rob C. / Anefo, Mikhail Tal 1982, CC BY-SA 3.0 NL

 

Michail Nechemjewitsch Tal (lettisch Mihails Tāls, russisch Михаил Нехемьевич Таль; 9. November 1936 in Riga – 27. Juni oder 28. Juni 1992 in Moskau) war ein lettisch-sowjetischer Schachspieler und von 1960 bis 1961 der achte Schachweltmeister. Bei der Schachweltmeisterschaft 1960 setzte er sich im Alter von 23 Jahren gegen Michail Botwinnik durch und wurde damit zum bis dahin jüngsten Spieler, der den Titel des Schachweltmeisters erringen konnte. Beim Revanchekampf 1961 verlor er den Titel wieder an Botwinnik. Der „Zauberer von Riga“ machte sich durch seinen taktisch geprägten und risikoreichen Spielstil einen Namen. Zeit seines Lebens machte ihm seine Gesundheit zu schaffen. Obwohl er schwer nierenkrank war, rauchte er viel und trank exzessiv, was der Grund seiner zahlreichen Leistungsschwankungen war.

Trotz seines riskanten und unbeständigen Spiels hatte er auch nach dem Verlust des Weltmeistertitels große Turniererfolge zu verbuchen: So gewann er insgesamt sechsmal die sowjetische Meisterschaft, nur Botwinnik kam auf die gleiche Anzahl. Er blieb zwischen Oktober 1973 und Oktober 1974 in 95 aufeinanderfolgenden Partien ungeschlagen, was bis heute eine der längsten Serien im Spitzenschach darstellt. Dabei entwickelte Tal im späteren Verlauf seiner Karriere seine Spielweise in Richtung eines universelleren, solideren Stils weiter...



 

 



Der 9. Weltmeister Tigran Petrosjan 

Name Tigran Wartanowitsch Petrosjan
Verband  Sowjetunion
Geboren 17. Juni 1929
Tiflis, UdSSR (heute Georgien)
Gestorben 13. August 1984
Moskau
Titel Internationaler Meister (1952)
Großmeister (1952)
Weltmeister 1963–1969
Beste Elo‑Zahl 2645 (Juli 1972, Januar 1975, Januar 1977)



 

 Harry Pot / Anefo, Tigran Petrosian 1962, CC0 1.0  

 

Tigran Wartani Petrosjan (armenisch Տիգրան Վարդանի Պետրոսյան, russisch Тигран Вартанович Петросян, englische Transkription Petrosian; 17. Juni 1929 in Tiflis – 13. August 1984 in Moskau) war ein sowjetischer Schach-Großmeister armenischer Herkunft und von 1963 bis 1969 der neunte Schachweltmeister. Petrosjan gewann gegen Michail Botwinnik bei der Schachweltmeisterschaft 1963. Bei der Schachweltmeisterschaft 1966 verteidigte Petrosjan seinen Titel gegen Boris Spasski, an den er den Titel bei der Schachweltmeisterschaft 1969 verlor. Wegen seines defensivbetonten Spiels und seiner geringen Anzahl an Niederlagen in seinen besten Jahren wurde er der „eiserne Tigran“ genannt.

Tigran Petrosjans Vater war Hausmeister im Offiziersheim von Tiflis. Hier schaute Tigran Petrosjan den Soldaten beim Schachspielen zu, mit 12 Jahren erlernte er das Spiel selbst. Eines seiner ersten Schachbücher war Die Praxis meines Systems von Aaron Nimzowitsch, das seinen Stil prägte. Bald wurde er von dem Schachtrainer Artschil Ebralidse entdeckt und betreut.Petrosjans Mutter starb im Winter 1942, durch den Tod seines 70-jährigen Vaters im Jahr 1945 wurde der 15-jährige Petrosjan Vollwaise. Während des Zweiten Weltkriegs zog sich Petrosjan eine schwere Mittelohrentzündung zu, durch die er auf einem Ohr taub wurde...



 

 

Der 10. Weltmeister Boris Spasski  

Name Boris Wassiljewitsch Spasski
Verband  Sowjetunion (bis 1982)
 Frankreich (1982–2013)
Russland (seit 2013)
Geboren 30. Januar 1937
Leningrad, Sowjetunion
Titel Internationaler Meister (1953)
Großmeister (1955)
Weltmeister 1969–1972
Aktuelle Elo‑Zahl 2548 (Dezember 2022)
Beste Elo‑Zahl 2690 (Juli 1971)

 

 

   Boris Spasski bei der Schacholympiade 1984

 

Boris Wassiljewitsch Spasski (russisch Борис Васильевич Спасский, wiss. Transliteration Boris Vasil'evič Spasskij; * 30. Januar 1937 in Leningrad) ist ein russisch-französischer Schachspieler. Durch den Sieg in seinem nach 1966 zweiten Weltmeisterschaftskampf gegen Tigran Petrosjan war Spasski ab 1969 der zehnte Weltmeister in der Geschichte des Schachspiels, bis er 1972 dem amerikanischen Großmeister Bobby Fischer unterlag.

Boris Spasski lernte Schach bereits frühzeitig: Als Neunjähriger trat er der Schachsektion im Leningrader Pionierpalast bei. Sein enormes Talent wurde sofort erkannt und staatlich gefördert. Neben der Bereitstellung des angesehenen Trainers Wladimir Sak erhielt Spasski ein monatliches Stipendium. Bereits als Zehnjähriger errang er den sowjetischen Spielgrad der ersten Kategorie, als Elfjähriger gewann er die Meisterschaft seiner Schachsektion. Im Jahre 1952 nahm er am Halbfinale zur UdSSR-Meisterschaft in Riga teil und errang 50 Prozent der möglichen Punkte. Im gleichen Jahr wurde er Zweiter bei der Leningrader Meisterschaft. Seine Erfolge veranlassten den sowjetischen Schachverband, ihn 1953 zu seinem ersten internationalen Turnier nach Bukarest zu entsenden. Spasski teilte Platz 4 bis 6 und erhielt daraufhin, als 16-Jähriger, vom Weltschachbund FIDE den Titel Internationaler Meister verliehen...



 

 



Der 11. Weltmeister Bobby Fischer 

Name Robert James Fischer
Verband  Vereinigte Staaten
Geboren 9. März 1943
Chicago, USA
Gestorben 17. Januar 2008
Reykjavík
Titel Internationaler Meister (1957)
Großmeister (1958)
Weltmeister 1972–1975
Beste Elo‑Zahl 2785 (Juli 1972) (Elo-Zahl)
2895 (Oktober 1971) (historische Elo-Zahl)



 Verhoeff, Bert / Anefo, Bobby Fischer 1972, CC0 1.0  

 

Robert James „Bobby“ Fischer (* 9. März 1943[1][2] in Chicago, Illinois; † 17. Januar 2008 in Reykjavík, Island) war ein US-amerikanischer Schachspieler. Er war von 1972 bis 1975 der 11. Schachweltmeister. Als 16-Jähriger nahm er am Kandidatenturnier teil, dessen Sieger den Weltmeister herausfordern durfte. Den Titel gewann er 1972 in einem als Match des Jahrhunderts bezeichneten Wettkampf gegen Boris Spasski.

Danach zog sich Fischer vom Turnierschach zurück. Als er 1975 gegen den sowjetischen Herausforderer Anatoli Karpow nicht antrat, entzog der Weltschachbund (FIDE) Fischer den Weltmeistertitel. Es folgte nur noch ein einziger öffentlicher Schachauftritt 1992 in einem privat organisierten Wettkampf gegen Spasski. Fischer äußerte sich wiederholt antiamerikanisch und antisemitisch. Seine letzten Lebensjahre verbrachte er in Island, dessen Staatsbürgerschaft er angenommen hatte. Angesichts seiner unbestrittenen Leistungen gilt Fischer als eine herausragende Gestalt der Schachgeschichte...



 

 

Der 12. Weltmeister Anatoly Karpov 

Name Anatoli Jewgenjewitsch Karpow
Verband Russland
Geboren 23. Mai 1951
Slatoust, Russland
Titel Internationaler Meister (1969)
Großmeister (1970)
Weltmeister 1975–1985
1993–1999 (FIDE)
Aktuelle Elo‑Zahl 2617 (Dezember 2022)
Beste Elo‑Zahl 2780 (Juli 1994)




  Duma.gov.ru, Anatoly Karpov 2018, CC BY 4.0

 

Anatoli Jewgenjewitsch Karpow (russisch Анато́лий Евге́ньевич Ка́рпов, wiss. Transliteration Anatolij Evgen’evič Karpov; * 23. Mai 1951 in Slatoust, UdSSR) ist ein russischer Schachgroßmeister und war von 1975 bis 1985 Schachweltmeister sowie von 1993 bis 1999 FIDE-Weltmeister.

Anatoli Karpow erlernte das Schachspiel im Alter von vier Jahren von seinem Vater, einem Ingenieur. Mit zehn Jahren war er bereits Meister von Slatoust, mit zwölf wurde er erstmals nach Moskau eingeladen, um an einem Lehrgang der Sowjetischen Schachschule teilzunehmen. Michail Botwinnik war zunächst von dem eher vorsichtigen Spiel des schmächtigen Jungen wenig beeindruckt, änderte dann aber seine Meinung, als er bemerkte, wie ernsthaft sich Karpow dem Schach widmete. Bereits Ende 1966 wurde er erstmals ins Ausland geschickt und gewann ein Turnier in Třinec. Karpow gewann in Groningen vor Konkurrenten wie Jan Timman und András Adorján das sechste Niemeyer-Turnier 1967/68, das als inoffizieller Vorgänger der Junioren-Europameisterschaft gilt. 1969 gewann er die Jugendweltmeisterschaft in Stockholm. Kurz zuvor hatte er begonnen, mit Semjon Furman zusammenzuarbeiten, der seine schachliche Entwicklung stark beeinflusste. 1970 erhielt Karpow als zu diesem Zeitpunkt jüngster Spieler den Großmeistertitel. Einen bedeutenden Erfolg erzielte er 1971 durch seinen mit Leonid Stein geteilten 1. Platz beim Aljechin-Gedenkturnier in Moskau. Seine erste Schacholympiade spielte er 1972 in Skopje und erzielte dort mit 13 Punkten aus 15 Partien ein herausragendes Ergebnis. Als Jugendweltmeister war er vorqualifiziert für das Interzonenturnier in Leningrad 1973, das er punktgleich mit Viktor Kortschnoi gewann...





 



Der 13. Weltmeister Garri Kasparov 

Name Garri Kimowitsch Kasparow
Verband  Sowjetunion (bis 1991)
Russland (seit 1992)
Geboren 13. April 1963
Baku, AsSSR
Titel Internationaler Meister (1979)
Großmeister (1980)
Weltmeister 1985–2000
Aktuelle Elo‑Zahl 2812 (2005)
Beste Elo‑Zahl 2851 (Juli 1999)



Copyright 2007, S.M.S.I., Inc. - Owen Williams, The Kasparov Agency., Kasparov-34, CC BY-SA 3.0   

 

Garri Kimowitsch Kasparow (russisch Га́рри Ки́мович Каспа́ров, wiss. Transliteration Garri Kimovič Kasparov, * 13. April 1963als Garik Weinstein in Baku) ist ein sowjetischer bzw. russischer Schachweltmeister und Schachbuchautor armenischer und jüdischer Abstammung. Er wuchs in der Aserbaidschanischen SSR auf. 2014 nahm er die kroatische Staatsbürgerschaft an.

Kasparow war von 1985 bis 1993 offizieller Weltmeister des Weltschachbundes FIDE. Nachdem er sich 1993 von dieser Organisation im Streit getrennt hatte, blieb er noch bis 2000 der vom Großteil der Schachwelt anerkannte Träger dieses Titels. Am 10. März 2005 beendete Kasparow, an der Spitze der Weltrangliste stehend, offiziell seine professionelle Schachkarriere. Er gilt als einer der stärksten Spieler der Schachgeschichte.

Seit dem Rückzug vom Schach ist Kasparow als russischer Oppositionsaktivist tätig. Er war Vorsitzender der Vereinigten Bürgerfront und gründete unter anderem das oppositionelle Bündnis „Das andere Russland“, das mit der Begründung, es handele sich um keine Partei, nicht zu den Parlaments- und Präsidentschaftswahlen 2007/2008 zugelassen wurde. Am 13. Dezember 2008 gründete er zusammen mit Boris Nemzow die außerparlamentarische Oppositionsbewegung Solidarnost...



 

 

FIDE-Schachweltmeisterschaften 1993–2005

Die FIDE-Schachweltmeisterschaften 1993–2005 waren eine Folge der Disqualifikation des amtierenden Schachweltmeisters, Garri Kasparow, durch den Weltschachbund FIDE. Diese Absetzung wurde von Kasparow nicht anerkannt. In Folge war der Weltmeistertitel von 1993 bis 2006 zweigeteilt.

Auf der einen Seite verteidigte Kasparow seinen Titel in eigens organisierten Wettkämpfen 1993 und 1995, und verlor ihn in der Schachweltmeisterschaft 2000 schließlich in persönlicher Kontinuität an Wladimir Kramnik. Dieser führte zur Schachweltmeisterschaft 2004 die seither oft auch rückwirkend verwendeten Bezeichnungen „klassischer Schachweltmeister“ und „klassische Schachweltmeisterschaft“ ein – in Abgrenzung zu den auf der anderen Seite von der FIDE organisierten Weltmeisterschaftsturnieren, die dementsprechend als „FIDE-Schachweltmeisterschaften“ oder kürzer „FIDE-Weltmeisterschaften“ bezeichnet werden. Diese Ausdrücke werden üblicherweise nur für die Zeit des konkurrierenden Anspruchs auf den Titel verwendet, wiewohl von den Schachweltmeisterschaften 1948 bis 1990 alle Weltmeisterschaften von der FIDE organisiert wurden, sowie auch jene danach: Nachdem mehrere Initiativen zur Wiedervereinigung gescheitert waren, wurde beim Vereinigungskampf in der Schachweltmeisterschaft 2006 zwischen Kramnik und dem FIDE-Weltmeister Wesselin Topalow die Teilung aufgehoben.

Aus mehreren Gründen fanden die FIDE-Schachweltmeisterschaften 1993–2005 relativ wenig Beachtung, und ihre Sieger wurden überwiegend nicht als Weltmeister oder gar beste Schachspieler der Welt anerkannt. Die FIDE wechselte mehrfach den Modus; sie wandte bei einigen dieser Weltmeisterschaften das K.-o.-System und eine verkürzte Bedenkzeit an. Dies stieß bei vielen Spitzenspielern auf Widerstand und wurde später wieder abgeschafft. Bei keinem dieser FIDE-Weltmeisterschaftsturniere nahm der „klassische Weltmeister“ (Kasparow bzw. später Kramnik) teil. Teilweise gewannen Spieler nur der weiteren Weltspitze den Titel, insbesondere 2004 Rustam Kasimjanov. Bei der Zählung der Weltmeisterschaften und der Titelträger werden die FIDE-Weltmeisterschaften daher üblicherweise ignoriert. Kasparow als 13. Schachweltmeister wurde daher von Kramnik als dem 14. abgelöst, dieser wiederum in der Schachweltmeisterschaft 2007 von Viswanathan Anand, dem somit 15. Schachweltmeister...

 

FIDE-Weltmeister 1993–2006

Name

ZeitraumLand
Anatoli Karpow 1993–1999 Russland Russland
Alexander Chalifman 1999–2000 Russland Russland
Viswanathan Anand 2000–2002 Indien Indien
Ruslan Ponomarjow 2002–2004 Ukraine Ukraine
Rustam Kasimjanov 2004–2005 Usbekistan Usbekistan
Wesselin Topalow 2005–2006 Bulgarien Bulgarien



 

 

 

 

Der 14. Weltmeister Wladimir Kramnik

Name Wladimir Borissowitsch Kramnik
Verband Russland
Geboren 25. Juni 1975
Tuapse, Russland
Titel Internationaler Meister (1992)
Großmeister (1992)
Weltmeister 2000–2007
Aktuelle Elo‑Zahl 2753 (Dezember 2022)
Beste Elo‑Zahl 2817 (Oktober 2016)

 

No machine-readable author provided. Ygrek assumed (based on copyright claims)., Vladimir Kramnik 06 08 2006, CC BY 2.5  

 

Wladimir Borissowitsch Kramnik (russisch Владимир Борисович Крамник, wiss. Transliteration Vladimir Borisovič Kramnik, FIDE-Bezeichnung Vladimir Kramnik; * 25. Juni 1975 in Tuapse am Schwarzen Meer, Sowjetunion) ist ein russischer Großmeister im Schach. Von 2000 bis 2007 war er der 14. Schachweltmeister, nachdem er 2000 Garri Kasparow bezwungen, 2004 den Titel verteidigt und 2006 in einem Vereinigungskampf gegen FIDE-Weltmeister Wesselin Topalow den nunmehr alleinigen WM-Titel erobert hatte. Bei der Schachweltmeisterschaft 2007 in Mexiko verlor er den Titel an Viswanathan Anand und konnte ihn auch ein Jahr später bei der WM 2008 in Bonn nicht zurückerobern.

Kramnik stammt aus einer intellektuellen Künstlerfamilie. Sein Vater ist Maler und Bildhauer, dessen Werke in der Region Krasnodar ausgestellt werden, seine Mutter ist Musiklehrerin. Die Eltern brachten Kramnik die Schachregeln bei, als er vier Jahre alt war. Schon als Fünfjähriger wurde er Mitglied der Schachsektion im örtlichen Pionierpalast. Bereits als Siebenjähriger war er ein Spieler der 1. Kategorie, als Achtjähriger gewann er die Erwachsenenmeisterschaft von Tuapse. Seine ersten bedeutenden Trainer wurden daraufhin die Meisterspieler Orest Awerkin und Alexei Ossatschuk. Kramnik erhielt als Elfjähriger den Titel Meisterkandidat und galt schon als einer der führenden Spieler der Krasnodar-Region. Zur selben Zeit wurde er in die Michail-Botwinnik-Schachschule aufgenommen, wo neben Botwinnik auch Garri Kasparow den Unterricht leitete. Sein erstes internationales Turnier war die U14-Jugendweltmeisterschaft 1989 in Aguadilla, Puerto Rico, bei der er Zweiter hinter dem Bulgaren Wesselin Topalow wurde. 1990 landete er bei der Meisterschaft der RSFSR in Kuibyschew auf dem geteilten 1.–5. Platz. Nach Stichkämpfen wurde er Zweiter. 1991 gewann er in Guarapuava, Brasilien, die U18-Jugendweltmeisterschaft. Noch als Schüler wurde er in die sowjetische Studentennationalmannschaft aufgenommen, mit der er bei der Studentenmannschaftsweltmeisterschaft im selben Jahr in Maringá, Brasilien, die Goldmedaille gewann. Kramnik spielte an Brett 1 und 2 und gewann alle seine Partien. Im selben Jahr gelang ihm in Cherson ein (geteilter) Sieg beim renommierten Turnier junger sowjetischer Meister...



 

 

Der 15. Weltmeister Viswanathan Anand 

Name Viswanathan Anand
Verband  Indien
Geboren 11. Dezember 1969
Madras, Indien
Titel Internationaler Meister (1985)
Großmeister (1988)
Weltmeister 2000 bis 2002 (FIDE)
2007 bis 2013
Aktuelle Elo‑Zahl 2754 (Dezember 2022)
Beste Elo‑Zahl 2817 (März 2011)



 
   Georgios Souleidis, Viswanathan Anand, CC BY 2.0

 

Viswanathan Anand (tamilisch: விசுவநாதன் ஆனந்த், auch „Vishy“ genannt; * 11. Dezember 1969 in Madras, Tamil Nadu) ist ein indischer Großmeister im Schach. Er war von 2000 bis 2002 FIDE-Weltmeister sowie der 15. Schachweltmeister, beginnend mit seinem Sieg im Turnier zur Schachweltmeisterschaft 2007 bis zu seiner Niederlage gegen Magnus Carlsen in der Schachweltmeisterschaft 2013.

Anand, der auch als „Tiger von Madras“ bekannt ist, erlernte das Schachspiel als Sechsjähriger von seiner Mutter. Ein Jahr später trat er einem Schachklub bei. Das Schachfieber erfasste ihn, als er ein Jahr darauf zu seinem beruflich in Manila tätigen Vater auf die Philippinen zog, wo 1978 der Weltmeisterschaftskampf zwischen Anatoli Karpow und Viktor Kortschnoi stattfand und eine Welle der Schachbegeisterung auslöste.

Nachdem Anand nach Indien zurückgekehrt war, setzte seine Erfolgsserie ein: 1983 gewann er die indischen Jugendmeisterschaften U16 und U19 und schaffte die Qualifikation zur Erwachsenenmeisterschaft, die ein Jahr darauf stattfand. Nachdem er dort einen guten vierten Platz belegte, wurde Anand in die indische Nationalmannschaft berufen, mit der er 1984 bei der Schacholympiade in Thessaloniki spielte. Mit 7,5 Punkten aus elf Partien schnitt der erst 14-Jährige schon damals gegen eine sehr starke Gegnerschaft respektabel ab. Im selben Jahr gewann Anand die asiatische Jugendmeisterschaft in Coimbatore und wiederholte diesen Sieg ein Jahr darauf. 1985 verlieh ihm die FIDE als bis dahin jüngstem Spieler aus Asien den Titel Internationaler Meister. 1986 gewann Anand die Meisterschaft Indiens und wurde zum jüngsten Landesmeister in Indien bis dato, den Titel des Landesmeister konnte er noch zweimal wiederholen. 1987 wurde er Juniorenweltmeister U20. Im Dezember des gleichen Jahres wurde er Großmeister (aufgrund zweier Normen bei Turnieren in Neu-Delhi und Coimbatore); den Titel verlieh ihm die FIDE offiziell im April 1988...



 

 

 

Der 16. Weltmeister Magnus Carlsen 

Name Sven Magnus Øen Carlsen
Verband  Norwegen
Geboren 30. November 1990
Tønsberg, Norwegen
Titel Internationaler Meister (2003)
Großmeister (2004)
Weltmeister seit 2013
Aktuelle Elo‑Zahl 2859 (Dezember 2022)
Beste Elo‑Zahl 2882 (Mai 2014 und August 2019)



 
Andreas Kontokanis from Piraeus, Greece, Carlsen Magnus (30238051906), CC BY-SA 2.0

 

 

Sven Magnus Øen Carlsen (* 30. November 1990 in Tønsberg) ist ein norwegischer Schachspieler und seit 2013 Schachweltmeister.

Im Jahre 2004 errang Carlsen den Titel eines Großmeisters als damals zweitjüngster Spieler – im Alter von 13 Jahren, 4 Monaten und 27 Tagen. Erstmals im Januar 2010 erreichte er als bislang jüngster Spieler die Spitzenposition der FIDE-Weltrangliste und hat sie durchgehend seit Juli 2011 bis heute inne. Seine Elo-Zahl vom Mai 2014 ist mit 2882 Punkten die höchste seit Einführung der Liste im Jahr 1970. Eine höhere, rückwirkend berechnete historische Elo-Zahl hatte nur Bobby Fischer.Mit seinen Siegen bei der Schachweltmeisterschaft 2021, bei der Schnellschach-Weltmeisterschaft 2019 und der Blitzschach-Weltmeisterschaft 2019 ist er Weltmeister im klassischen Schach, im Schnell- und Blitzschach. In der Variante Fischer-Random-Schach ist er Vize-Weltmeister hinter Weltmeister Wesley So

Carlsen ist der Sohn des Ingenieur­paares Sigrun Øen und Henrik Albert Carlsen. Seine Mutter ist Chemikerin in einer Umweltbehörde, sein Vater war Manager bei Exxon und SAP, bevor er nach den ersten Erfolgen seines Sohnes diese Arbeit beendete und sich um dessen Karriere kümmerte. Die Familie wohnte ein Jahr in Espoo und danach in Brüssel; 1997 zog sie nach Lommedalen (Bærum) in Norwegen. Von dort zog sie später nach Haslum (Bærum).Carlsen war schon als Zweijähriger in der Lage, ein Puzzlespiel aus 50 Teilen zusammenzusetzen. Er lernte die Schachregeln im Alter von fünf Jahren von seinem Vater, interessierte sich aber zunächst nicht sonderlich für das Spiel. Bereits als Kind fiel er durch sein ausgezeichnetes Gedächtnis auf. Das erste Schachbuch, das er las, war Bent Larsens Finn planen

Carlsens eineinhalb Jahre ältere Schwester Ellen Øen Carlsen spielte ebenfalls Schach. Sie gewann 2007 als Siebzehnjährige die Nordische Meisterschaft in ihrer Altersklasse. Im Jahr 2014 belegte sie Platz 10 der norwegischen Frauenrangliste. Anfang März 2014 trat sie beim Schachländerkampf zwischen Norwegen und Deutschland in Berlin an. Vom Weltverband FIDE wird sie mittlerweile als „inaktiv“ geführt. Außerdem hat Carlsen zwei jüngere Schwestern...