Die Weltmeisterinnen 

Die Schachweltmeisterschaft der Frauen ist eine nur für Frauen offene Veranstaltung zur Ermittlung der weltbesten Schachspielerin, diseit 1927 unter Schirmherrschaft des Weltschachverbands FIDE ausgetragen wird. Die erste Weltmeisterin war von 1927 bis zu ihrem Tod 1944 Vera Menchik, derzeit ist die Chinesin Ju Wenjun Titelträgerin. Die Siegerin einer Schachweltmeisterschaft der Damen erhält den allgemeinen Großmeistertitel, die unterlegene Finalistin den Titel eines Internationalen Meisters.

Seit 2020 wird die Schachweltmeisterschaft der Frauen ebenso wie die offene Schachweltmeisterschaft als Zweikampf zwischen der amtierenden Schachweltmeisterin und der Siegerin eines Kandidatenturniers ausgetragen. Zuvor wurde das Turnier ab 2010 jährlich in abwechselndem Format ausgespielt. Laut FIDE-Regularien sollte dabei in geraden Jahren ein K.-o.-Turnier mit 64 Teilnehmerinnen, in ungeraden Jahren ein Zweikampf zwischen der aktuellen Weltmeisterin und einer Herausforderin stattfinden.Da seit 2014 die Austragungen wegen organisatorischer Probleme jeweils ins Folgejahr verschoben wurden, fanden die Turniere in unregelmäßigen Abständen statt.

Beim Schach ist es anders als bei vielen anderen Sportarten üblich, dass Frauen gegen Männer antreten. Der Wettbewerb um den Titel des Schachweltmeisters (fälschlicherweise auch Weltmeisterschaft der Männer genannt) steht beiden Geschlechtern offen, wird aber in der Praxis klar von Männern dominiert. Manche Schachspielerinnen beteiligen sich bewusst nicht an den Kämpfen zur Frauenweltmeisterschaft. So hat etwa Judit Polgár, die von Januar 1989 bis Februar 2015 die Frauenweltrangliste anführte und auch den allgemeinen Großmeistertitel trägt, noch nie um den Weltmeistertitel der Frauen gespielt. Sie wurde jedoch bis zu ihrem Rücktritt im August 2014 unangefochten als beste weibliche Schachspielerin angesehen, während ihre ältere Schwester Zsuzsa Polgár, die schachlich stets in ihrem Schatten stand, bereits die Weltmeisterschaft der Damen gewann.

 

 Inhaltsverzeichnis:

. Die 1. Weltmeisterin Vera Menchik
. Die 2. Weltmeisterin Ljudmila Rudenko
. Die 3. Weltmeisterin Jelisaweta Bykowa
. Die 4. Weltmeisterin Olga Rubzowa
. Die 5. Weltmeisterin Nona Gaprindaschwili
. Die 6. Weltmeisterin Maia Tschiburdanidse
. Die 7. Weltmeisterin Xie Jun
. Die 8. Weltmeisterin Zsuzsa Polgár
. Die 9. Weltmeisterin Zhu Chen
. Die 10. Weltmeisterin Antoaneta Stefanowa
. Die 11. Weltmeisterin Xu Yuhua
. Die 12. Weltmeisterin Alexandra Kostenjuk
. Die 13. Weltmeisterin Hou Yifan
. Die 14. Weltmeisterin Anna Uschenina
. Die 15. Weltmeisterin Marija Musytschuk
. Die 16. Weltmeisterin Tan Zhongyi
. 17. Ju Wenjun


. Die beste Spielerin aller Zeiten Judit Polgár




 

 

 



Die 1. Weltmeisterin Vera Menchik 

 

Verband  Tschechoslowakei
 England
Geboren 16. Februar 1906
Moskau, Russisches Kaiserreich
Gestorben 27. Juni 1944
London
Weltmeisterin 1927 bis 1944
Beste Elo‑Zahl 2535 (Mai 1929) (historische Elo-Zahl)



 Unknown (Studio Herbert Vandyk), Vera Menchik 1933  

 

Vera Menchik (tschechisch Věra Menčíková, russisch Вера Францевна Менчик/Wera Franzewna Mentschik; verheiratet Vera Menchik-Stephenson, * 16. Februar 1906[1] in Moskau; † 27. Juni 1944 in London) war eine tschechisch-britische Schachspielerin und die erste Schachweltmeisterin der Geschichte. 

Die Tochter eines Tschechen und einer Engländerin ließ sich 1921 in Hastings (England) nieder, wo sie von Géza Maróczy gefördert wurde. Im Jahre 1927 gewann sie die erstmals ausgetragene Schachweltmeisterschaft der Frauen mit 10,5 von 11 Punkten. Daraufhin wurde sie zu bedeutenden internationalen Turnieren eingeladen, zum Beispiel in Karlsbad 1929. Zunächst wurde sie in der von Männern dominierten Schachszene nicht ernstgenommen. Der österreichische Meister Albert Becker soll spöttisch den „Vera-Menchik-Klub“ vorgeschlagen haben für all jene, die gegen sie verlieren. Prompt wurde er selbst das erste Mitglied. Später hatte dieser Klub so berühmte Mitglieder wie Max Euwe, Mir Sultan Khan und Jacques Mieses...

 



 

Die 2. Weltmeisterin Lyudmila Rudenko 

 

Verband  Sowjetunion
Geboren 27. Juli 1904
Lubny
Gestorben 26. Februar 1986
Leningrad
Titel Internationaler Meister der Frauen (1950)
Großmeister der Frauen (1976)
Internationaler Meister (1950)
Weltmeisterin 1950 bis 1953



 
   Unknown authorUnknown author, Lyudmila Rudenko

 

Ljudmila Wladimirowna Rudenko (russisch Людми́ла Влади́мировна Руде́нко, ukrainisch Людмила Володимирівна Руденко/Ljudmyla Wolodymyriwna Rudenko; * 14. Juli / 27. Juli 1904. in Lubny, Gouvernement Poltawa; † 26. Februar 1986 in Leningrad) war eine sowjetische Schachspielerin und von 1950 bis 1953 Schachweltmeisterin.
Ljudmila Rudenko wurde am 27. Juli 1904 als Tochter eines Stadtrates und späteren Staatsanwaltes geboren.[1] Im Jahr 1925 zog die Familie von Lubny nach Moskau. Hier nahm sie an ihrem ersten Schachturnier teil, welches von der Komsomolskaja Prawda ausgerichtet wurde, erzielte aber nur den letzten Platz. In der Folge studierte sie Schachtheorie und wurde bereits 1928 Moskauer Meisterin im Schach. Im Jahr 1929 zog die Familie nach Leningrad. In Leningrad trainierte sie unter anderem unter den Schachmeistern Pjotr Arsenjewitsch Romanowski und Grigori Jakowlewitsch Löwenfisch und wurde im Jahr 1932 Stadtmeisterin. Es folgten sieben weitere Gewinne der Leningrader Stadtmeisterschaft. In den Jahren 1936, 1945, 1947/1948 und 1953 war sie jeweils sowjetische Vizemeisterin. 





 

 

Die 3. Weltmeisterin Jelisaweta Bykowa

Verband  Sowjetunion
Geboren 14. November 1913
Bogoljubowo, Russisches Kaiserreich
Gestorben 8. März 1989
Moskau
Titel Internationaler Meister der Frauen (1950)
Großmeister der Frauen (1976)
Internationaler Meister (1953)
Weltmeisterin 1953 bis 1956
1958 bis 1962

 

 

 

Jelisaweta Iwanowna Bykowa (russisch Елизавета Ивановна Быкова, wiss. Transliteration Elizaveta Ivanovna Bykova; * 1. November/ 14. November 1913 in Bogoljubowo; † 8. März 1989 in Moskau) war eine sowjetische Schachspielerin und dritte Schachweltmeisterin.

Jelisaweta Bykowa entstammte einer Bauersfamilie und zog im Jahr 1926 nach Moskau. Nach ihrem Schulabschluss studierte sie an der Volkswirtschaftlichen Fakultät in Moskau. Im Jahr 1938 wurde sie erstmals Moskauer Stadtmeisterin im Schach, nachdem sie im Jahr zuvor den dritten Platz erreicht hatte. Insgesamt holte Bykowa fünfmal den Titel der Moskauer Stadtmeisterschaft.

Nach dem Großen Vaterländischen Krieg wurde Bykowa in den Jahren 1947, 1948 und 1950 dreimal sowjetische Meisterin. In ihrem ersten Schachweltmeisterschaftsturnier der Frauen 1950 teilte sie sich den 3. Platz mit Walentina Borissenko. Im selben Jahr wurde sie zum Internationalen Meister der Frauen (WIM) ernannt. Im Jahr 1953 bezwang sie in einem Wettkampf um die Weltmeisterschaft Ljudmila Rudenko mit sieben Siegen, fünf Niederlagen und zwei Unentschieden (8:6) und wurde dadurch dritte Weltmeisterin in der Geschichte des Schachs. Aufgrund dieses Erfolges erhielt sie 1953 von der FIDE den Titel Internationaler Meister.Im selben Jahr erhielt sie die Auszeichnung Verdienter Meister des Sports (Заслуженный мастер спорта). 1956 verlor sie den Weltmeistertitel an Olga Rubzowa, konnte ihn aber in einem Revanchewettkampf 1958 mit einem Ergebnis von 8,5:5,5 (sieben Siege, vier Niederlagen, drei Unentschieden) zurückgewinnen. Nachdem sie ihren Weltmeistertitel bei der Weltmeisterschaft 1960 gegen Kira Sworykina verteidigen konnte, musste sie sich 1962 der klar überlegenen späteren Großmeisterin Nona Gaprindaschwili geschlagen geben (sieben Niederlagen, vier Unentschieden). Im Jahr 1976 wurde Bykowa zur Großmeisterin der Frauen (WGM) ernannt.

Neben dem Schachspielen veröffentlichte Bykowa mehrere Bücher. So unter anderem eine 1957 erschienene umfassende Biographie ihrer Vorgängerin auf dem Weltmeisterinnenthron Vera Menchik.





 

Die 4. Weltmeisterin Olga Rubtsova 

Verband  Sowjetunion
Geboren 20. August 1909
Moskau
Gestorben 13. Dezember 1994
Moskau
Titel Internationaler Meister der Frauen (1950)
Großmeister der Frauen (1976)
Internationaler Meister (1956)
Weltmeisterin 1956 bis 1958




   ICCF, Olga Rubtsova, CC BY-SA 3.0

 

Olga Nikolajewna Rubzowa (russisch Ольга Николаевна Рубцова; * 20. August 1909 in Moskau; † 13. Dezember 1994 ebenda) war eine sowjetische Schachspielerin. Sie gewann sowohl im Nahschach als auch im Fernschach die Weltmeisterschaft der Frauen.

Olga Rubzowa erlernte das Schachspiel im Alter von 15 Jahren von ihrem Vater. Ihr erster Turniererfolg war der Sieg bei einem Mädchenturnier, das 1926 von der Komsomolskaja Prawda ausgerichtet wurde. In den folgenden Jahren gewann sie vier Mal (1927, 1931, 1937 und 1949) die Sowjetische Schachmeisterschaft der Frauen sowie 1953 und 1954 die Meisterschaft von Moskau... 





 



Die 5. Weltmeisterin Nona Gaprindaschwili

 

Verband  Georgien
Geboren 3. Mai 1941
Sugdidi, Sowjetunion
Titel Internationaler Meister der Frauen (1961)
Großmeister der Frauen (1976)
Internationaler Meister (1962)
Großmeister (1978)
Weltmeisterin 1962 bis 1978
Aktuelle Elo‑Zahl 2274 (Dezember 2022)
Beste Elo‑Zahl 2495 (Juli 1987)
GFHund, Gaprindashvili 1995 Bad Liebenzell, CC BY 3.0


Nona Gaprindaschwili (georgisch ნონა გაფრინდაშვილი, russisch Но́на Тере́нтьевна Гаприндашви́ли, transkribiert Nona Terentjewna Gaprindaschwili; * 3. Mai 1941 in Sugdidi, Mingrelien, damals Georgische SSR der Sowjetunion) ist eine georgische Schachspielerin. Bis zur Unabhängigkeit Georgiens 1991 startete sie für die UdSSR. Sie ist die erste Frau, die den Großmeistertitel erwarb.

Als sie fünf Jahre alt war, lernte sie von ihren älteren Brüdern das Schachspiel. Mit 15 wurde sie Champion von Tbilissi und Georgien. 19-jährig gewann sie 1961 das Turnier in Vrnjačka Banja; im selben Jahr erlangte sie den Titel eines Internationalen Meisters der Frauen (WIM).

Sie war von 1962 bis 1978 Schachweltmeisterin. Den ersten Titel gewann sie mit einem Wettkampfsieg (+7 =4 −0) gegen Jelisaweta Bykowa. Aufgrund dieses Erfolges erhielt sie 1962 von der FIDE den Titel Internationaler Meister.[1] Sie verteidigte ihren Titel bei der in mehrjährigen Zyklen ausgetragenen Weltmeisterschaft der Frauen in vier Wettkämpfen, dreimal gegen Alla Kuschnir (1965 mit +7 =3 −3, im Jahr 1969 mit +6 =5 −2 und 1972 mit +5 =7 −4), und schließlich 1975 gegen Nana Alexandria mit +8 =1 −3. Erst 1978 verlor sie den Titel mit +2 =9 −4 schließlich gegen Maia Tschiburdanidse...



 

 

 Die 6. Weltmeisterin Maia Tschiburdanidse

Verband  Sowjetunion (bis 1992)
 Georgien (seit 1992)
Geboren 17. Januar 1961
Kutaissi
Titel Internationaler Meister der Frauen (1974)
Großmeister der Frauen (1977)
Internationaler Meister (1978)
Großmeister (1984)
Weltmeisterin 1978 bis 1991
Aktuelle Elo‑Zahl 2500 (Dezember 2022)
Beste Elo‑Zahl 2560 (Januar 1988)

   MBIHund, Chiburdanidze,Maja 1980 Malta, CC BY 3.0

 

Maia Tschiburdanidse (georgisch მაია ჩიბურდანიძე, russisch Ма́йя Григо́рьевна Чибурдани́дзе, Maja Grigorjewna Tschiburdanidse; * 17. Januar 1961 in Kutaissi, Imeretien, damals Georgische SSR der Sowjetunion) ist eine georgische Schachspielerin und die sechste Schachweltmeisterin. Bis zur Unabhängigkeit Georgiens 1991 startete sie für die UdSSR.

1977 gewann Tschiburdanidse die UdSSR-Meisterschaft der Frauen, bereits mit 17 Jahren gewann sie 1978 in einem Wettkampf gegen Nona Gaprindaschwili den Titelkampf um die Schachweltmeisterschaft der Frauen und verteidigte ihn 1981 gegen Nana Alexandria, 1984 gegen Irina Levitina, 1986 gegen Jelena Achmylowskaja und 1988 gegen Nana Iosseliani. 1991 verlor sie schließlich gegen die Chinesin Xie Jun den Titel. 1979 gewann sie die 2. Internationale Deutsche Damenmeisterschaft in Bad Kissingen.

 

 

 


 
Die 7. Weltmeisterin Xie Jun
Verband  Volksrepublik China
Geboren 30. Oktober 1970
Peking
Titel Internationaler Meister der Frauen (1989)
Großmeister der Frauen (1990)
Internationaler Meister (1991)
Großmeister (1993)
Weltmeisterin 1991 bis 1996
1999 bis 2001
Aktuelle Elo‑Zahl 2574 (Dezember 2022)
Beste Elo‑Zahl 2574 (seit Januar 2008)

 
Andrzej Filipowicz, Xie Jun 1993
   

 

Xie Jun (chinesisch 謝軍 / 谢军, Pinyin Xiè Jūn, * 30. Oktober 1970 in Peking) ist eine chinesische Schachspielerin und ehemalige Weltmeisterin.
In ihrer Jugend spielte sie zunächst Xiangqi und wurde im Alter von zehn Jahren in Peking Meisterin der Mädchen, wechselte dann zum Schach und wurde
staatlich gefördert. 1988 nahm sie an der Schacholympiade in Thessaloniki teil und holte 10 von 13 Punkten. Im gleichen Jahr wurde sie Landesmeisterin...



 

 Die 8. Weltmeisterin Zsuzsa Polgár

Verband  Ungarn (bis 2002, seit 2019)
 Vereinigte Staaten (2002 bis 2019)
Geboren 19. April 1969
Budapest
Titel Internationaler Meister der Frauen (1982)
Internationaler Meister (1984)
Großmeister der Frauen (1987)
Großmeister (1991)
Weltmeisterin 1996 bis 1999
Aktuelle Elo‑Zahl 2577 (Dezember 2022)
Beste Elo‑Zahl 2577 (seit Januar 2005)



 
 
Frank Hoppe, Polgar susan 20081119 olympiade dresden4, CC BY 2.5

 

Zsuzsa Polgár (auch Susan Polgár, eigentlich Zsuzsanna Polgár) [ˈʒuʒɒ ˈpolgaːr] (* 19. April 1969 in Budapest) ist eine ungarisch-amerikanische Schachspielerin. Sie gilt als eine der spielstärksten Schachspielerinnen der Geschichte.

Zsuzsa Polgár erlernte bereits sehr früh das Schachspiel und wurde, wie ihre jüngeren Schwestern Zsófia und Judit, von ihrem Vater László Polgár trainiert. 1973 gewann sie als Vierjährige die Budapester Mädchenmeisterschaft der unter 11-Jährigen mit 10:0 Punkten. Im gleichen Jahr komponierte sie ihr erstes Schachproblem.

In der ungarischen Landesmeisterschaft 1986, die Iván Faragó gewann, nahm sie als Siebzehnjährige teil, errang einen geteilten zweiten Platz und erhielt als erste Frau einen Platz in einem Zonenturnier. 1991 wurde ihr vom Weltschachbund FIDE der Großmeistertitel (GM) verliehen...



 



 Die 9. Weltmeisterin Zhu Chen

Verband  Volksrepublik China (bis 2006)
 Katar (seit 2006)
Geboren 16. März 1976
Wenzhou
Titel Großmeister der Frauen (1994)
Großmeister (2001)
Weltmeisterin 2001 bis 2004
Aktuelle Elo‑Zahl 2423 (Dezember 2022)
Beste Elo‑Zahl 2548 (Januar 2008)




rorkhete, Zhu-Chen, CC BY-SA 3.0
 

 

Zhu Chen (chinesisch 諸宸 / 诸宸, Pinyin Zhū Chén; * 16. März 1976 in Wenzhou) ist eine chinesische Schach-Großmeisterin. Sie ist ehemalige Jugendweltmeisterin, Frauenweltmeisterin und Goldmedaillengewinnerin der Schacholympiade der Frauen.

Zhu, die sich zuerst mit dem chinesischen Xiangqi beschäftigt hatte, ließ sich als Siebenjährige von ihrer Mutter die Regeln des traditionellen Schachs beibringen. Im Jahre 1988 gewann sie die U12-Gruppe bei der Mädchenweltmeisterschaft in Timișoara und war damit die erste Chinesin, die einen internationalen Wettbewerb gewinnen konnte. Daraufhin wurde sie nach Peking geschickt, um regelmäßiges Schachtraining zu erhalten. 1992 wurde sie erstmals chinesische Meisterin der Frauen, weitere Titel folgten 1994 und 1996...



 

 Die 10. Weltmeisterin Antoaneta Stefanowa

Name Antoaneta Stefanowa
Verband  Bulgarien
Geboren 19. April 1979
Sofia, Bulgarien
Titel Internationaler Meister der Frauen (1994)
Großmeister der Frauen (1994)
Internationaler Meister (1997)
Großmeister (2002)
Weltmeisterin 2004–2006
Aktuelle Elo‑Zahl 2442 (Dezember 2022)
Beste Elo‑Zahl 2560 (Januar 2003, Mai bis Juli 2010)



 
 

 

 Antoaneta Stefanowa (bulgarisch Антоанета Стефанова; * 19. April 1979 in Sofia) ist eine bulgarische Schachspielerin.

Sie erlernte das Schachspiel im Alter von vier Jahren zusammen mit ihrer drei Jahre älteren Schwester Liana von ihrem Vater Andon Stefanow. Bereits im Alter von sieben Jahren wurde sie Stadtmeisterin von Sofia.

1989 wurde sie in Puerto Rico Jugendweltmeisterin der Altersklasse U10 weiblich und gewann dabei alle 11 Partien. 1992 wurde sie Jugendeuropameisterin der Altersklasse U14 weiblich. Im selben Jahr spielte sie ihre erste Schacholympiade. 1995 gewann sie die Landesmeisterschaft der Frauen überlegen mit 13 Punkten aus 14 Partien. 2000 wurde sie in die bulgarische Nationalmannschaft der Männer berufen. 2002 wurde sie in Warna Schacheuropameisterin der Frauen. Im selben Jahr errang sie den Titel eines Großmeisters...



 

 

Die 11. Weltmeisterin Xu Yuhua 

 

Mark Gluhovsky, Xu Yuhua 2008, CC BY-SA 3.0
 

 

Xu Yuhua (chinesisch 許昱華 / 许昱华, Pinyin Xǔ Yùhua, * 29. Oktober 1976 in Jinhua) ist eine chinesische Schachspielerin und ehemalige Schachweltmeisterin (2006–2008).

Sie trägt seit 2000 den Titel einer Großmeisterin der Frauen (WGM); im Jahr 2007 wurde ihr vom Präsidenten der FIDE der Großmeister-Titel verliehen.

2000 gewann sie den Weltcup der Frauen in Shenyang und verteidigte diesen Titel 2002 in Hyderabad.[1] Beim stark besetzten North Urals Cup in Krasnoturjinsk im Juli 2005 kam sie auf den zweiten Platz hinter K. Humpy. Im Oktober 2009 gewann sie das Grand Prix-Turnier in Nanjing (Kategorie 8) mit 8 Punkten aus 11 Partien...



 

 

Die 12. Weltmeisterin Alexandra Kostenjuk 

Name Alexandra Konstantinowna Kostenjuk
Verband bis Mai 2022 Russland
seit Mai 2022 FIDE[1]
Geboren 23. April 1984
Perm,  Sowjetunion
Titel Internationaler Meister der Frauen (1997)
Großmeister der Frauen (1998)
Internationaler Meister (2000)
Großmeister (2004)
Weltmeisterin 2008–2010
Aktuelle Elo‑Zahl 2520 (Dezember 2022)
Beste Elo‑Zahl 2561 (Januar 2018)

 

Clément Bucco-Lechat, Fondation Neva Women's Grand Prix Geneva 11-05-2013 -Alexandra Kosteniuk, CC BY-SA 3.0 

 

 

 
Alexandra Konstantinowna Kostenjuk (russisch Александра Константиновна Костенюк; * 23. April 1984 in Perm, Russische SFSR, Sowjetunion) ist eine russische Schachspielerin. Sie war in den Jahren 2008 bis 2010 die zwölfte Schachweltmeisterin. Sie errang 2004 den Großmeistertitel (GM). Im Juli 2012 wurde sie als Verdienter Meister des Sports Russlands ausgezeichnet. Sie ist Schnellschach-Weltmeisterin der Frauen 2021.
Seit ihrem zweiten Lebensjahr lebte sie in Moskau. Im Alter von fünf Jahren erlernte sie das Schachspiel von ihrem Vater Konstantin Wladimirowitsch. Alexandra Kostenjuk machte schnell Fortschritte. Ihre ersten Erfolge feierte sie in Juniorenturnieren. Im Jahr 1994 gewann sie den ersten Europameistertitel bei den Mädchen unter 10 Jahren in Rumänien.Einen Monat später belegte sie den zweiten Platz bei der Weltmeisterschaft der unter 10-Jährigen. Später gewann sie entsprechende Titel, so wurde sie zum Beispiel 1996 Weltmeisterin der Mädchen unter 12 Jahren...



 

 

Die 13. Weltmeisterin Hou Yifan

 

Verband   Volksrepublik China
Geboren 27. Februar 1994
Xinghua, Provinz Jiangsu
Titel Großmeister der Frauen (2007)
Großmeister (2008)
Weltmeisterin 2010–2012
2013–2015
2016–2017
Aktuelle Elo‑Zahl 2638 (Dezember 2022)
Beste Elo‑Zahl 2686 (März–Mai 2015)
Andreas Kontokanis from Piraeus, Greece, Hou Yifan (29762728494) (cropped), CC BY-SA 2.0  

 

Hou Yifan (chin. 侯逸凡; Hóu Yìfán, * 27. Februar 1994 in Xinghua, Provinz Jiangsu) ist eine chinesische Schachspielerin. Sie war von 2010 bis 2012, von 2013 bis 2015 sowie von 2016 bis 2017 Schachweltmeisterin, entschloss sich aber, am bestehenden Weltmeisterschafts-Zyklus der Frauen wegen Unzufriedenheit mit dem Turniermodus nicht mehr teilzunehmen. Seit März 2015 ist sie (mit einer Unterbrechung im August 2015) die Nummer 1 der FIDE-Weltrangliste der Frauen.

Hou Yifan gewann 2003 die Jugendweltmeisterschaft in der Altersklasse U10 weiblich und belegte im Jahr darauf in der Altersklasse U10 den dritten Platz. Bei ihrem Gewinn der chinesischen Frauenmeisterschaft 2007 war sie, 13-jährig, die jüngste Siegerin in der Geschichte dieses Wettbewerbs. Im März 2008 gewann sie das Atatürk International Women Masters in Istanbul mit 7 Punkten aus 9 Partien. Im August 2008 erregte sie besondere Aufmerksamkeit, da sie als 14-Jährige bei der Junioren-Weltmeisterschaft (U20) statt im Mädchenturnier als einziges Mädchen im allgemeinen Juniorenturnier gegen männliche Konkurrenz spielte. Sie erreichte 9 Punkte aus 13 Partien und landete punktgleich mit vier weiteren Teilnehmern auf Platz 3-7. Die dabei erzielte Elo-Leistung von 2661 brachte ihr die zweite Großmeisternorm ein.Die erste hatte sie ein halbes Jahr vorher beim Moskauer Aeroflot Open erreicht... 



  

Die 14. Weltmeisterin Anna Uschenina 

 

Verband Ukraine
Geboren 30. August 1985
Charkiw
Titel Internationaler Meister der Frauen (2001)
Großmeister der Frauen (2003)
Internationaler Meister (2007)
Großmeister (2012)
Weltmeisterin 2012 bis 2013
Aktuelle Elo‑Zahl 2454 (Dezember 2022)
Beste Elo‑Zahl 2502 (Juli 2007)



 

Clément Bucco-Lechat, Fondation Neva Women's Grand Prix Geneva 11-05-2013 -Anna Ushenina (cropped), CC BY-SA 3.0



Anna Uschenina (ukrainisch Анна Юріївна Ушеніна, beim Weltschachbund FIDE Anna Ushenina; * 30. August 1985 in Charkiw) ist eine ukrainische Schachspielerin. Sie war von Dezember 2012 bis September 2013 Schachweltmeisterin. Mit der ukrainischen U18-Nationalmannschaft gewann sie 2002 in Balatonlelle die U18-Europameisterschaft der Mädchen und erhielt dort zusätzlich eine individuelle Silbermedaille für ihr Ergebnis von 4,5 aus 6 am Spitzenbrett.

Internationaler Meister der Frauen (WIM) wurde sie 2001. Großmeisterin der Frauen (WGM) ist sie seit August 2003. Die Normen hierfür erzielte sie im Februar 2001 beim Adora-Turnier in Odessa und im März 2003 beim Cruis-Turnier in Kiew.Den Titel Internationaler Meister (IM) trägt sie seit Januar 2007, nach Normerfüllung bei der Schacholympiade 2006 der Frauen in Turin im Juni 2006, dem Open in Pardubice im Juli 2006 und dem 16. Festival in Abu Dhabi im August 2006.





 



 Die 15. Weltmeisterin Marija Musytschuk

Verband Ukraine
Geboren 21. September 1992
Stryj
Titel Internationaler Meister der Frauen (2005)
Großmeister der Frauen (2007)
Internationaler Meister (2008)
Großmeister (2015)
Weltmeisterin 2015–2016
Aktuelle Elo‑Zahl 2523 (Dezember 2022)
Beste Elo‑Zahl 2563 (März 2016)



Vitaliy Hrabar, Muzychuk-Mariya-chess-women-Lviv-2016-03-07 5736bsa HBR LUFA, CC BY-SA 4.0

 

Marija Musytschuk (ukrainisch Марія Музичук; im Westen meist gemäß englischer Transkription als Maria Muzychuk wiedergegeben, deutsch auch Maria Musitschuk; * 21. September 1992 in Stryj) ist eine ukrainische Schachspielerin. Sie ist seit 2007 Großmeister der Frauen (WGM), erhielt 2008 den FIDE-Titel Internationaler Meister (IM) und gewann 2015 den Weltmeistertitel der Frauen, womit sie auch Großmeister (GM) wurde.

Marija Musytschuk vertrat in ihrer Jugend seit 2001 die Ukraine bei Weltmeisterschaften und Jugendeuropameisterschaften der Mädchen verschiedener Altersklassen, wobei sie neun Medaillen gewann. Im Jahre 2002 wurde sie Europameisterin U10 weiblich. 2008 bei der Juniorinnenweltmeisterschaft in Gaziantep wurde sie Zweite. Im November 2010 war sie 15. in der Weltrangliste der Mädchen. Ihre ältere Schwester Anna Musytschuk ist ebenfalls Schachspielerin...



 

 Die 16. Weltmeisterin Tan Zhongyi

Verband  Volksrepublik China
Geboren 29. Mai 1991
Chongqing
Titel Großmeister der Frauen (2009)
Großmeister (2017)
Weltmeisterin 2017–2018
Aktuelle Elo‑Zahl 2518 (Dezember 2022)
Beste Elo‑Zahl 2530 (August 2018)



 
    Andreas Kontokanis from Piraeus, Greece, Tan Zhongyi receives her medal (29774252366), CC BY-SA 2.0

 

Tan Zhongyi (chinesisch 谭中怡, Pinyin Tán Zhōngyí; * 29. Mai 1991 in Chongqing) ist eine chinesische Schachspielerin, die seit 2009 den Frauen-Großmeister-Titel (WGM) und seit 2017 den Titel Großmeister (GM) trägt. Sie war vom 3. März 2017 bis 18. Mai 2018 Schachweltmeisterin.

Tan Zhongyi feierte schon in jungen Jahren erste Erfolge als Schachspielerin. Sie wurde 2000 und 2001, jeweils im spanischen Oropesa del Mar, Jugendweltmeisterin in der Altersklasse U10. 2002 wiederholte sie diesen Erfolg in Iraklio in der Altersklasse U12.

Bei der Schachweltmeisterschaft der Frauen 2008 in Naltschik besiegte die damals Siebzehnjährige in der ersten Runde die Inderin Tania Sachdev, scheiterte jedoch in der zweiten Runde an der Schwedin Pia Cramling, die an Nr. 5 gesetzt war...





 



 Die 17. Weltmeisterin Ju Wenjun

Verband  Volksrepublik China
Geboren 31. Januar 1991
Shanghai
Titel Großmeister der Frauen (2009)
Großmeister (2014)
Weltmeisterin seit 2018
Aktuelle Elo‑Zahl 2555 (Dezember 2022)
Beste Elo‑Zahl 2604 (März 2017)



Andreas Kontokanis from Piraeus, Greece, Ju Wenjun (2016.09) (cropped), CC BY-SA 2.0

 

 

Ju Wenjun (chinesisch 居文君, Pinyin Jū Wénjūn; * 31. Januar 1991 in Shanghai) ist eine chinesische Schachspielerin. Sie ist seit 2018 die amtierende Schachweltmeisterin und wird auf der FIDE-Weltrangliste der Frauen auf Platz 2 geführt. 2020 konnte Wenjun ihren Titel als Schach-Weltmeisterin verteidigen.

Ju Wenjun teilte den 2.–4. Platz bei der Frauenmeisterschaft Asiens in Beirut (2004) und wurde Zweite beim Turnier Chinese Chess Queen in Jinzhou (2009).Für China spielte sie bei den Schacholympiaden der Frauen in den Jahren 2008, 2010, 2012, 2014, 2016 und 2018. Bei der Schacholympiade 2010 übererfüllte sie mit ihrem Ergebnis von 9,5 Punkten aus 11 Partien eine Großmeister-Norm um zwei Punkte. Mit der Mannschaft siegte Ju Wenjun 2016 und 2018 und erreichte 2010, 2012 und 2014 jeweils den zweiten Platz. In der Einzelwertung erreichte sie 2018 das beste Ergebnis am Spitzenbrett, 2010 und 2016 jeweils das zweitbeste Ergebnis am zweiten Brett und 2014 das drittbeste Ergebnis am zweiten Brett. Ju Wenjun nahm an den Mannschaftsweltmeisterschaften der Frauen 2009, 2011, 2013, 2015 und 2017 der Frauen teil. 2009 und 2011 gewann sie den Mannschaftstitel, 2011 erreichte sie außerdem das beste Einzelergebnis am vierten Brett, während sie 2013 sowohl das beste Einzelergebnis am Spitzenbrett als die beste Elo-Leistung aller Teilnehmerinnen erzielte. Die asiatische Mannschaftsmeisterschaft der Frauen gewann sie 2012, 2014 und 2016, dabei gewann sie 2012 am zweiten und 2016 am ersten Brett jeweils die Einzelwertung...



 

 Judit Polgár

Die beste Schachspielerin aller Zeiten

Name Judit Polgár
Verband  Ungarn
Geboren 23. Juli 1976
Budapest, Ungarn
Titel Internationaler Meister (1988)
Großmeister (1992)
Aktuelle Elo‑Zahl 2675 (Dezember 2022)
Beste Elo‑Zahl 2735 (Juli 2005)



 
 

 

Judit Polgár [ˈjudit ˈpolgaːr] (* 23. Juli 1976 in Budapest) ist eine ehemalige ungarische Spitzen-Schachspielerin. Sie gilt als spielstärkste Frau der Schachgeschichte und ist die bisher einzige, die unter die Top Ten der (Gesamt-)Weltrangliste gelangt ist.

Sie wurde wie ihren beiden älteren Schwestern Zsófia und Zsuzsa schon sehr früh von ihren Eltern Klara und László Polgár gefördert und ohne den Besuch öffentlicher Schulen privat unterrichtet. Vom Kleinkindalter an trainierte der Vater alle drei Töchter im Schach. Zu ihrem ungewöhnlichen Werdegang befragt, erklärt sie im Rückblick: „Du wunderst dich nicht, warum du Schach lernen sollst, wenn deine zwei großen Schwestern kaum etwas anderes tun. Es kam so selbstverständlich zu mir, wie man laufen lernt.“

1988 und 1990 gewann sie, jeweils als einziges Mädchen im Teilnehmerfeld, die Jugendweltmeisterschaft in den Altersklassen U12 und U14 (1990 in Fond du Lac vor Jemelin).Anfang 1992 verlieh ihr die FIDE den Titel eines Großmeisters (GM). Die letzte dazu erforderliche Norm hatte sie im Alter von 15 Jahren und vier Monaten erzielt. Sie verbesserte damit den Rekord von Bobby Fischer um einen Monat.

Judit Polgár hat in ihrer gesamten Karriere nur dreimal an Wettkämpfen im Frauenschach teilgenommen:

1986 an der U16-Mädchenweltmeisterschaft in Río Gallegos, bei der sie als Zehnjährige die Bronzemedaille gewann, sowie an den Schacholympiaden der Frauen 1988 in Thessaloniki und 1990 in Novi Sad, die sie beide mit ihren Schwestern Zsófia und Zsuzsa sowie Ildikó Mádl gewann.

Noch als Jugendliche fasste sie den Entschluss, nur noch an Männerturnieren teilzunehmen. Ihr Kommentar dazu im Rückblick: „Es war logisch. Ich wollte von den Besten lernen, und das waren nun mal keine Frauen.“ Im Gegensatz zu ihren Schwestern nahm sie seitdem nicht mehr an Frauenturnieren teil, sondern spielte – als erste Frau überhaupt – faktisch ausschließlich gegen Männer.

Bereits 1993 schlug sie Exweltmeister Anatoli Karpow in einer Schnellpartie, 2002 gelang ihr dies erstmals auch gegen Garri Kasparow. Der Weltklassespieler Nigel Short, der mehrmals gegen sie verlor, sagte über Polgár: „Sie ist eine Killerin und riecht das Matt schon 20 Züge im Voraus“.